XVIII - DrahtSALEakt

Samstag, 14.05.22

Heute mussten wir unsere Sachen wieder in all unsere Taschen packen, da auch unser Aufenthalt in Brooklyn endete. Am Morgen telefonierten wir noch kurz nach Deutschland und verließen danach die Wohnung. Lauras Fahrrad benutzten wir, um die schwersten Taschen am Gepäckträger zu transportieren. Die anderen beiden Taschen mussten wir nun leider auf dem Rücken tragen. 



Für unseren Weg bis nach Astoria direkt am Fluss gegenüber von Manhattan hatten wir uns entschieden, bei verschiedenen Fahrradläden zu fragen, ob diese Interesse hätten, unser Fahrrad zu kaufen. Leider kauft keiner der Läden Fahrräder an. So mussten wir unsere Selbstinitiative auf ein neues Level bringen: aus einem Stück Pappe bastelten wir ein Schild, beschrifteten es und hingen es an das Fahrrad an. Mit diesem wandelnden Verkaufsstand setzten wir uns in einen Park und kombinierten unsere Pause mit einem potentiellen Verkauf des Fahrrads.





Leider war auch hier niemand am Rad interessiert. Als wir den Park verließen wurden wir jedoch von einem Mann angesprochen, der Flyer verteilte. Statt uns in ein Verkaufsgespräch zu verwickeln, drehten wir den Spieß um und fragten ihn, ob er nicht vielleicht ein Fahrrad bräuchte. Tatsächlich bekundete er Interesse; wenn auch für einen Freund von ihm. Wir gaben ihm unsere Handynummer und warten nun, ob sich jemand meldet. 

Beim letzten Fahrradladen, den wir anfragten, begegneten wir einem jungen Paar, das sich ebenfalls für das Fahrrad interessierte. Kurzerhand schnallten wir das ganze Gepäck ab und gaben der Frau eine Probefahrt. Sie war nicht ganz abgeneigt, wollte dann aber doch noch einmal darüber nachdenken. Also tauschten wir nochmals unsere Nummern aus. Mal schauen, ob sich wenigstens eine Person meldet. 





Den restlichen Weg zur Unterkunft stiefelten wir durch den Regen. Zusammen mit unserem Rad als Lastenpferd hatte die Situation etwas armseliges an sich. Umso glücklicher über die noble Wohnung, in der uns Attila empfing, ließen wir uns auf der Couch nieder und konnten aus dem Fenster den Ausblick auf Manhattan genießen. Dabei erzählten wir munter mit unserem Gastgeber. 




Zum Abendbrot konnten wir uns im fast hauseigenen Supermarkt um die Ecke eindecken. Nach einer leckeren Suppe schauten wir uns mit „Beetlejuice“ einen alten Film an, den uns Attila empfohlen hat, da am Broadway das dazugehörige Theater gespielt wird. Nach technischen Schwierigkeiten konnten wir den Film schlussendlich abspielen und viele neue Vokabeln aufschreiben. Zum Schlafen konnten wir uns auf der Couch niederlassen.



Sonntag, 15.05.22


Beim Aufwachen am Geburtstag einen Blick auf New Yorks Skyline werfen! Wow, was für ein toller Moment. Auch wenn es am Morgen noch etwas neblig und bewölkt war, konnte ich die Sicht aus dem Fenster sehr genießen. 

Nach dem Ausschlafen und einem entspannten Frühstück folgten dann zunächst 2 Telefonate, bevor wir uns auch schon auf den Weg machen mussten. Wohin es dabei gehen soll, hatte mir Basti bis dato noch nicht verraten. Aber da ich ihm ja blind vertraue, hatte ich einfach Vorfreude und keinerlei Sorge oder Bedenken. 

Das einzige, was ich wusste war, dass wir zum und dann vom Bahnhof noch je 7-8 km zurücklegen mussten. Da das mit nur 1 Fahrrad etwas schwierig ist, waren wir hier auf Improvisation angewiesen. Zum Glück konnte uns unser derzeitiger Gastgeber aus der Patsche helfen, indem er uns seinen E-Scooter für den Tag auslieh. 






Also rollerte Basti neben mir her, während ich in die Pedalen trat. Wir mussten dabei sehr viel lachen, denn der Basti war mit seinem Elektroantrieb bergauf natürlich viel schneller, während ich ihn bergab jedes Mal um einiges übertroffen habe. Durch die bergige Landschaft hier kann man sich also gut vorstellen, dass wir jeweils das ein oder andere Mal aufeinander warten mussten. 





Am Ziel im Ort White Plains angekommen, sah ich dann einen Flugplatz vor uns. Und genau das war der Zeitpunkt, an dem Basti mir verriet, dass wir heute einen Helikopter-Rundflug über New York City machen werden. Ein Date wie aus dem „Der Bachelor-Drehbuch“ 😅 Oh man hab ich mich da gefreut!! Bis zu unserem Abflug hatten wir jedoch noch ein paar Minuten Zeit, in denen wir uns in der Lobby bei der Kaffeemaschine bedienen und es uns gemütlich machen konnten. 




Dann war es so weit: eine Mitarbeiterin fuhr uns in einem Golf-Kart (das erste Mal, dass wir mit so einem Teil fahren) bis zum Helikopter, wo der Pilot auf uns wartete. 

Er zeigte uns dann kurz die Funktionsweise der Türen, Gurte, Sicherheitswesten und Headsets. Nach dieser kleinen Einweisung ging es dann auch schon los. Für unseren Piloten war das natürlich reinste Routine, aber wir waren einfach nur überwältigt von diesem Fluggefühl. Okay, der Start war ein bisschen wackelig, aber danach verlief der Flug sehr ruhig und zum genießen. 






Während der 30-minütigen Tour erzählte uns der Pilot einiges über die Landschaft und die Gebäude, die wir sahen. Wir näherten uns dabei von Norden aus über dem Hudson-River Manhatten und flogen bis auf Höhe des Central Parks. Hier flog der Piolot etwas langsamer, bevor wir auf der East-River-Seite wieder zurück flogen. Voller Adrenalin landeten wir seicht am Boden. In den ersten Minuten waren unsere Beine dabei noch ein wenig wackelig. Als sich das wieder gelegt hatte, begaben wir uns auf dem Rückweg. Bastis E-Scooter strahlte nun durch das Aufladen am Flugplatz wieder mit neuer Energie, was bei meinem Rad komischerweise nicht passiert ist 😅🙈



















Als wir wieder in unserem Bezirk ankamen, besuchten wir noch ein uns empfohlenes griechisches Restaurant. Hier ließen wir es uns schmecken, bevor wir dann erschöpft von den ganzen Eindrücken in unserer Unterkunft zurück kamen. 

Was für ein perfekter Geburtstag!




Montag, 16.05.22


Etwas platt vom gestrigen Flug genossen wir es, heute auszuschlafen. Am Vormittag unternahmen wir einen schönen Spaziergang zur Roosevelt Island, welche mitten im East River zwischen Manhattan und Brooklyn liegt.






Eine unerwartet hohe Welle. 

Wieder zurück in der Wohnung stärkten wir uns mit einem Frühstück. Danach buchten wir uns ein Auto, welches wir von Mittwoch an mieten wollen, um den Osten und Norden von New York noch etwas zu erkunden. Beim Blick auf die Karte und der ersten Zusammenstellung unserer Route fiel uns auf, dass wir von nun andere Distanzen ins Auge fassen können, um ans Ziel zu kommen. Zudem fiel uns auf, dass es lediglich nur noch zehn Tage bis zu unserem Rückflug nach Frankfurt sind. Wie unvorstellbar! 

Der Nachmittag bestand bei unbeständigem Wetter aus Faulenzen und Nutzung des hauseigenen Fitnessraums. Bei einem weiteren kurzen Spaziergang mussten wir uns einige Male einen trockenen Unterstand suchen. Den fanden wir schließlich im Supermarkt, wo wir für unser Abendbrot einkauften. 

Noch vor dem Essen putzte ich Lauras Fahrrad, um es für einen möglichen morgigen Verkauf attraktiv zu machen. Den Abschluss des Tages bildete wieder mal ein Film.



Dienstag, 17.05.22 


Vom strahlenden Sonnenschein geweckt, starteten wir heute nach dem Frühstück verhältnismäßig früh. Zunächst wollten wir hier noch einmal bei dem Fahrradladen vorbeischauen, der uns das Rad abkaufen würde. Leider waren wir hier sehr enttäuscht, da er uns heute auf einmal nur noch ein Bruchteil des Geldes geben wollte. Also gingen wir das Rad erstmal weiter spazieren. Wir trafen dann tatsächlich auf einen potenziellen Interessenten. Leider hat er sich bis jetzt dann doch noch nicht gemeldet, weshalb wir wahrscheinlich morgen einfach noch mal zum Fahrradladen gehen werden, um das Fahrrad dort loszuwerden. 


Mit der U-Bahn ging es dann weiter zum bereits besichtigten Battery Park in Süd-Manhatten. Hier nahmen wir die (sogar kostenfreie) Fähre in den 5. Stadtteil von New York: Staten Island. Die knapp 30 min. Fährfahrt führten noch einmal ziemlich nah vorbei an der Freiheitsstatue, sodass wir beschlossen, dass kein Extra-Trip zur Liberty Island mehr nötig sein wird. 










Unser erstes Ziel auf Staten Island war ein Park, in dessen Mitte der Silver Lake zu sehen war. Wir machten hier eine Verschnaufpause, bevor wir weiter in Richtung Wasserfront spazierten. Leider war diese nicht so schön gestaltet wie erhofft, aber gut. 


Im Vordergrund: Die Flagge von New York


Am späten Nachmittag erreichten wir dann wieder die Fähre und bestritten den Heimweg. Im Apartment zauberten wir einen leckeren Auflauf und genossen den vorerst letzten Abend mit Blick auf die Skyline Manhattens.


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