XVII - New York City
Montag, 09.05.22
Der heutige Tag startete so entspannt wie die vergangenen auch: ausschlafen, nochmal umdrehen, frühstücken. Heute stand die Besichtigung der Stadtteile Financial District und Lower Manhattan an. Dafür nahmen wir unsere Räder und fuhren die westliche Seite der Insel Manhattan herunter. Nach kurzer Zeit mussten wir leider nochmal umdrehen, da wir unser Fahrradschloss in der Wohnung vergessen hatten. Dann aber wirklich. Mit Rückenwind und keinem schweren Gepäck an den Rädern düsten wir den wunderschönen Fahrradweg am Hudson River herunter. Einfach beeindruckend. Wir fuhren an vielen Hochhäusern auf der einen Seite und kleinen Parks auf der anderen Seite vorbei.
Als wir am südlichen Zipfel der Insel, dem Battery Park, ankamen, schlossen wir dort unsere Räder an und spazierten von nun an zu Fuß. Von der Promenade des Parks hatte man eine gute Sicht auf die Freiheitsstatue auf Liberty Island, Ellis Island und Staten Island.
Wir gingen zunächst die Water Street hinauf, um dann nach links in die Wall Street abzubiegen. In und an den Ecken dieser Straße befinden sich viele Börsen und Banken. Dabei stechen das New York Stock Exchange und die Federal Reserve Bank of New York besonders heraus. In Zweiterer lagern übrigens schlappe 10.000 t Gold.
Die Bronzestatue des Charging Bull durfte natürlich auch nicht fehlen.
Unser Weg führte uns die Greenwich Street parallel zum Broadway wieder hinauf zur Gedenkstätte des Anschlags vom 11. September. Wo einst die Zwillingstürme standen, befinden sich zwei schwarze Wasserbecken. An den Rändern sind die Namen aller Opfer eingraviert.
Unser nächstes Vorhaben war wieder etwas erfreulicher. Besser gesagt: atemberaubend! Wir hatten bereits vor einigen Tagen Tickets für das nahegelegene One World Trade Center gebucht. In der 100. bis 102. Etage befindet sich eine Aussichtsplattform, die einen Rundumblick über New York (City) und New Jersey bietet. Mit einem enorm schnellen Fahrstuhl wurden wir hinauf katapultiert und mit einer Videoshow empfangen. Im Anschluss stiegen wir die Treppen hinab zur Aussichtsplattform. Wir hatten den perfekten Tag dafür erwischt. Der Ausblick war unglaublich. Was uns dazu auffiel: je länger wir auf die Stadt herunterblickten, desto mehr sah es nach einer winzigen, computeranimierten Welt aus.
Als wir unsere Zeit über den Dächern der Stadt ausgekostet hatten, fuhren wir wieder hinunter. Wir gingen anschließend nach Chinatown und Little Italy, wo wir auf sehr viele Restaurants und Märkte trafen.
Schlussendlich spazierten wir an der Ostseite am Wasser wieder zurück zum Battery Park, wo wir uns nach einer kurzen Verschnaufpause wieder auf die Räder schwangen und nach Washington Heights zurückfuhren.
In der Wohnung aßen wir unsere Essensreste zum Abendbrot und überlegten, wie wir den morgigen Tag gestalten werden. Wir müssen nämlich leider unsere Unterkunft verlassen, da Toby und Sara uns nicht weiter aufnehmen können/wollen. Unsere neue Unterkunft liegt im Stadtbezirk Brooklyn, welchen wir morgen dann wahrscheinlich auch besichtigen werden.
Dienstag, 10.05.22
Am heutigen Morgen mussten wir, aufgrund unseres Unterkunft-Hoppings, unsere gesamten Sachen leider wieder zusammensuchen und verstauen. Nach dem Frühstück verabschiedeten wir uns von Toby und Sara. Als wir uns auf die Räder schwangen, kam schon wieder das Gefühl einer Fahrradtour auf. Doch zum Glück hatten wir keine lange Strecke vor uns, sondern nur den uns bekannten Weg bis zum Südzipfel und abschließend zur Brooklyn Bridge.
Wir überquerten dieses Stahlbauwerk auf einem extra Fahrradstreifen und bogen anschließend zur Brooklyn Heights Promenade ab. Hier hatten wir eine fabelhafte Aussicht auf die Skyline Manhattans, wobei auch unser längst überfälliges Finisher-Foto entstand.
Nach einem Sonnenbad auf der Parkbank begaben wir uns zum nächsten Park. Der Weg zum Prospect Park (er sollte sich tatsächlich wie aus einem Prospekt erweisen) führte uns über Brooklyns volle Straßen. Eine erneute Pause in der Sonne später traten wir die letzte Etappe an und fuhren zu unserer neuen Unterkunft. Da wir an fast jeder Kreuzung an der Ampel warten mussten, dauerte unsere Fahrt ganz schön lange.
Nachdem wir unsere Sachen im Zimmer verstaut hatten, gingen wir zum Supermarkt um die Ecke. Hier erzielten wir einen neuen Höchstwert unseres Einkaufspreises: 107 Dollar. New York ist ein teures Pflaster.
Zum Abendessen gab es selbstgemachte Wraps. Am Abend schauten wir nochmals nach unserer Online-Anzeige, die wir gestern erstellt hatten, um unsere Fahrräder zu verkaufen. Wir sind gespannt, ob es klappt.
Mittwoch, 11.05.22
Heute Morgen packten wir unseren Picknickkorb alias Fahrradtasche mit all den Dingen voll, die wir für unser Picknick im Central Park eingekauft bzw. zubereitet hatten. Der Tag versprach gutes Wetter, welches wir in der grünen Lunge New Yorks auskosten wollten.
Den Weg über die Williamsburg Bridge nach Manhatten und dann die 6th Street herauf bestritten wir mit den Rädern. Gerade die letzten Kilometer waren sehr anstrengend und stockend. Im New Yorker Stadtverkehr kommt man nur sehr langsam voran. Es gibt zu viele Ampeln, Menschen und beeindruckende Hochhäuser, die einen ausbremsen.
Nach einer guten Stunde erreichten wir den Central Park. Wir spazierten zunächst ein bisschen umher, ehe wir unseren Picknickplatz ausguckten. Wir ließen uns auf unserer ausgebreiteten Decke nieder und begannen unseren Brunch im ruhigen Park abseits der chaotischen Straßen. Eine Runde Backgammon durfte im Anschluss auch nicht fehlen.
Bevor wir uns aufmachten, um den Park zu erkunden, laßen wir noch einige Seiten in unserem Reiseführer über mögliche Ziele nach unserem Aufenthalt in New York. Es steht viel zur Auswahl, was uns immer noch leicht überfordert.
Am Nachmittag spazierten wir durch den 340 Hektar großen Park und bekamen dabei viele unterschiedliche Facetten mit: eine asphaltierte Straße, die innerhalb des Parks verlief und für Radfahrer, Kutschen, Jogger und Fußgänger vorgesehen ist, Liegewiesen, Teiche und ein großer See, Sportstätten und ein uriger Wald, indem viele Vogelbeobachter zu beobachten waren. Wir merkten, dass der Park enorm wichtig und schön ist, um der Großstadt zu entfliehen. So denken wohl auch viele New Yorker.
Wir verließen den Park an der 7th Street und gingen diese herunter in Richtung des Times Square. Wow, was für eine Gegend! Werbebildschirme an jeder Häuserfassade. Menschen über Menschen. Alles, was man mit New York verbindet.
Unser heutiger Abend sollte ein Kulturprogramm enthalten, da wir bereits am Morgen zwei Tickets für das Theater „Harry Potter und das verwunschene Kind“ am Broadway gekauft hatten. Das Theater befand sich in der 43th Street. Hier schlossen wir zunächst unsere Räder an einem Baugeländer an und gingen bei Chick-fil-A um die Ecke Abendbrot essen. Als wir wieder zum Theater zurückkehrten standen die Räder zum Glück noch da.
Das Theaterstück, mit einer Länge von gut drei Stunden, war fantastisch! Das Bühnenbild und die Zaubereffekte fast schon magisch. Wir waren vollends begeistert. Und aufgrund dessen, dass wir uns vorher die Handlung auf deutsch durchgelesen hatten, verstanden wir auch viele Sprechpassagen.
Der weitere Abend sorgte leider für einen dicken Dämpfer, denn als wir wieder aus dem Theater herauskamen, mussten wir feststellen, dass mein Fahrrad geklaut wurde. Neben Lauras Rad lag nur noch das aufgebrochene Schloss. Was für eine Scheiße!
Ratlos (bzw. radlos) machten wir uns auf die Suche nach einer passenden U-Bahnstation, um zurück nach Brooklyn zu kommen. Hier kamen wir eine knappe Stunde später auch an. Die Laune war dennoch nicht besser.
Donnerstag, 12.05.2022
Immer noch verärgert über den gestrigen Verlust wachten wir heute mit der Gewissheit auf, dass wir unsere Tage jetzt noch mal schön umplanen dürfen. Das versuchten wir während des Frühstücks zumindest für den heutigen Tag zu klären.
Also spazierten wir zunächst zur nahegelegenen U-Bahn-Station und fuhren in Manhattens Zentrum. Von da aus gelangen wir zunächst in den „Washington Square Park“. Von da aus schlug uns der Reiseführer einen Mini-Spaziergang durch das „Greenwich-Viertel“ vor. Wir gingen vorbei am (berühmten) Café Wha?, wo Sängerlegenden wie Bob Dylan ihre Karriere starteten.
Durch DIE Christopher Street ging es dann weiter in eine Straße, die alle Fans des Filmes „Sex and the City“ erfreuen wird, da hier ein Schauplatz des Filmdrehs ist.
Wir schlenderten weiter und erreichten den „Chelsea Market“. Hier gab es sogar echte Berliner Currywurst, die natürlich direkt probiert werden musste. Laut Experte Basti geschmacklich auch gar nicht mal so schlecht.
Direkt an diesem Markt wartete dann das nächste Highlight auf uns -die New York High Line. Dies ist ein höhergelengener Grünstreifen für Spaziergänger. Früher verlief hier mal eine Bahnschiene. Mit tollem Ausblick spazierten wir also entlang des Weges, bis wir am Ende ein Päuschen einlegten.
Schon wieder auf dem Rückweg gingen wir noch am Empire State Building vorbei. Also wenn man nicht wüsste, dass es da steht, könnte man glatt dran vorbei laufen 😅. Es sieht von weitem definitiv spektakulärer aus.
Der Weg Richtung U-Bahn-Station führte uns dann noch an einem weiteren Park vorbei, dem Union Square.
Und das war es dann auch schon wieder, denn den Abend verbrachten wir mit kochen, Blog schreiben und Film gucken. 😁
Freitag, 13.05.2022
Für den heutigen Tag haben wir uns einen weiteren Bezirk von Manhatten vorgenommen. Also stiefelten wir nach dem Frühstück gemütlich zur U-Bahn, um von da aus Richtung Zentrum zu fahren. Zunächst wurden wir hier von einer Demonstration überrascht, bei der man vermuten könnte, dass ganz Chinatown auf die Straße gegangen ist. Die Demonstration wirkte dabei teilweise durch die Kostüme, Musik und Plakate wie Straßenkarneval. Viele Polizisten versuchten nebenher den Verkehr zu regeln, was sich jedoch als zwecklos herausstellt. Denn die Straßen waren einfach komplett dicht. Für uns als Fußgänger war das jedoch ein großer Vorteil, denn so konnten wir einfach immer weiter gehen.
Zunächst gingen wir dann an Donald Trumps ehemaligem Wohnhaus, dem Trump Tower, in der 5th Ave vorbei.
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| St. Patrick Kathedrale |
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| U-Bahneingang am Bryant Park |
Danach schlenderten wir weiter zum Rockefeller-Center und der Bibliothek, dem ehemals größten Marmorgebäude der USA. Wir spazierten hinein, um uns das prächtige Gebäude kurz anzusehen.
Nach einer Mittagspause bei Chick-fil-A spazierten wir in den größten Bahnhof der USA, der Grand Central Station. Direkt daneben befindet sich das Chrysler Building.
Als letztes sahen wir uns am Gelände vom Sitz der UN um, bevor wir am Wasser wieder zurück spazierten.
Zurück bei unserer Unterkunft in Brooklyn gingen wir noch kurz einkaufen, bevor auch schon wieder das Abendbrotkochen auf dem Programm stand. Somit ist unser Aufenthalt in dieser Unterkunft auch schon wieder fast vorbei, denn morgen werden wir in den Stadtteil Queens fahren, um dort die nächsten Tage zu verbringen. Dieses Mal wieder mit einem Gastgeber von Couchsurfing.























































































































































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