XIX - Wir fahren mit dem Car los
Mittwoch, 18.05.22
Unser erster Roadtrip-Tag!
Nachdem wir uns am Morgen von Attila verabschiedet und unsere Sachen zusammengepackt hatten, machten wir uns mit Sack und Pack auf zur U-Bahnstation. Unser Fahrrad ließen wir bei Attila, der angeboten hatte, das Rad bei sich zu lagern und zu verkaufen, sollte sich jemand melden. Als wir also wie die Packesel durch die Straßen gingen, fühlten wir uns wieder in die DomRep zurückversetzt (auch aufgrund der vielen Menschen in New York, die spanisch sprechen).
Die Autovermietung war in der Nähe des Battery Parks. Nach dem Papierkram beluden wir unser Auto; wir haben es Carlos getauft. Laura fuhr uns tadellos durch den dichten New Yorker Stadtverkehr und schließlich in den Robert Moses State Park auf Long Island. 90 Kilometer in einer Stunde: was für ein Luxus für gewöhnte Fahrradfahrer. Der Weg zum Nationalpark wurde dabei immer schöner und leerer. Wir fuhren entlang der Atlantikküste und waren voller Vorfreude, uns bei Sonnenschein an den Strand zu legen.
Das taten wir dann auch. Wir suchten uns ein windstilles Plätzchen und genossen das Urlaubsgefühl am Wasser. Anhand des großen Parkplatzes ist zu erahnen, dass zur Hauptsaison wohl vieler New Yorker die Fahrt hierhin auf sich nehmen. Nach dem Gammeln am Strand schlenderten wir noch einen schönen Weg zum nahegelegenen Leuchtturm von Fire Island.
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| Unser Auto für die Woche: Carlos |
Danach war es eine weitere Stunde Fahrt bis nach Riverhead. Hier kauften wir zunächst bei Aldi zum Abendbrot ein, ehe wir zum Haus von Tom fuhren, der uns über Couchsurfing ein Zimmer bereitstellte. Wieder einmal überwältigend, mit welcher Offenheit und Gastfreundschaft wir hier empfangen wurden. Wir schauten noch die letzten Minuten des Europa League Finalspiels (kurzer Patriotismus beim Frankfurter Sieg) und aßen dann Abendbrot.
Danach führte uns Tom eine Runde durch den Ort, wobei wir an einer netten Flusspromenade entlang spazierten und auf ein Bier eingeladen wurden.
Wieder zurück im Haus gab Tom uns Empfehlungen für unsere weitere Route nach Boston sowie Tipps für schöne Wanderrouten. Durch seine Bekanntschaft hatten wir einen sehr schönen Abend.
Donnerstag, 19.05.22
Da unser Gastgeber Tom heute schon sehr früh das Haus verlassen musste (er ist auch Lehrer), hatten wir einen entspannten Morgen zu zweit. Nach dem Frühstück packten wir noch die Sachen zusammen und schmissen alles in den Kofferraum. Wie entspannt es doch ist, dass man einfach so viel Zeugs reinpacken kann, wie man will 😅.
Bei kaltem Regenwetter machten wir uns zunächst auf den Weg zur Fähre am Orient Point. Hier waren wir vom Preis, den wir zahlen mussten, geschockt. Fast 100$ .. wofür ??!!! Na ja immerhin haben wir es als vorletztes Auto noch auf die Fähre geschafft. Hinter uns mussten einige noch auf die nächste warten. Die Fährfahrt an sich verlief entspannt. Im Innenbereich war alles wie ein Restaurant mit Loungebereich eingerichtet.
Immer noch bei Regen erreichten wir New London im Bundesstaat Connecticut. Von hier aus fuhren wir weiter an die Ostküste durch den kleinsten Bundesstaat des USA: Rhode Island. Schließlich erreichten wir den kleinen Ort Sandwich, der sich im Bundesstaat Massachusetts befindet. Hier machten wir einen kleinen Spaziergang durch das Marschland und die kleine Innenstadt. Der Nieselregen lud jedoch nicht für einen ausgiebigen Aufenthalt draußen ein. Wir beschlossen dann hier nach einem Restaurant fürs Abendbrot Ausschau zu halten und entschieden uns für ein Burgerrestaurant. Danach begaben wir uns zurück zum Auto und bestritten die letzten Kilometer bis nach Boston.
Hier empfing uns Alejandro in seinem noblen Apartment. Wieder war dieses Gebäude aufgebaut wie ein Hotel: Rezeption, Pool und Fitnesstudio im unteren Bereich und die neuesten Einrichtungsgegenstände in der Wohnung. Und die Lage direkt am Hafen war einfach perfekt.
Wir erzählten noch kurz mit ihm, bevor wir uns aufs Luftbett zum schlafen begaben.
Freitag, 20.05.22
Als unser Gastgeber Alejandro heute morgen um halb sieben die Wohnung verließ, begleitete ich ihn, um unser Auto in seine Parklücke zu stellen. Leider war in diesem Bereich das Parken zwischen 7 und 9 Uhr verboten, sodass ich noch nach einem anderen Stellplatz Ausschau halten musste. Bei diesem war das Parken wiederum auf zwei Stunden begrenzt.
Danach schlüpfte ich wieder zu Laura ins Bett und schloss nochmal die Augen.
Gegen 9 Uhr machte ich mich wieder runter und konnte mich in die passende Lücke für den Tag stellen.
Nach unserem Frühstück nahmen wir die Metro, die uns auf die andere Seite des Flusses ins Zentrum von Boston führte. Wir liefen zum Boston Common, Amerikas ältestem Park. Von dort startete der Freedom Trail, welcher uns über 4 km durch die Stadt vorbei an historischen Orten des Unabhängigkeitskrieges führte. Durch einen gepflasterten Pfad war der Weg nie zu verfehlen. Das Ende erreichten wir am Bunker Hill, auf dem die ersten Schüsse des Krieges gegen die Engländer fielen.
Von dort spazierten wir in den Stadtteil Cambridge und besichtigten den Campus der Harvard Universität, welche die älteste Universität der USA ist. Hier genossen wir eine Kaffee-/Eispause.
Unser Rückweg führte uns entlang einer schönen Promenade am Charles River.
Als wir am späten Nachmittag die Wohnung erreichten, war Alejandro leider noch nicht zurück von der Arbeit. So warteten wir noch eine halbe Stunde, bis er schließlich ankam und wir zusammen Abendbrot aßen. Dabei erzählten wir sehr lange über unsere Reiseerfahrungen, Lieblingsfilme und vieles mehr.
Ich begab mich danach nochmal auf Parkplatzsuche für den morgigen Tag, doch konnte keinen freien Platz finden. Auto fahren in der Großstadt ist so anstrengend und nervig…
Der Tag endete dafür versöhnlich mit einem schönen Film und schönen Gedanken über den heutigen Tag.
Samstag, 21.05.22
Nach einer kurzen Schlafunterbrechung aufgrund eines nötigen Umparkens des Autos starteten wir sehr entspannt in den Morgen. Alejandro verschaffte uns dann noch Zugang zum Fitnessbereich, damit wir hier ein paar Übungen machen konnten.
Ein reichhaltiges Frühstück später begaben wir uns bei wirklich herrlichem Wetter auf den Weg zu einem Insider-Platz: Boston hat nämlich einen kleinen Strandabschnitt, den Constitution Beach. Basti und Alejandro nutzten für den Weg jeweils ein Longboard, während ich nebenher lief. Und hier muss ich meinen Respekt an Basti aussprechen: Er hat dieses Teil zum ersten Mal benutzt und sich richtig schnell reingefuchst 👍🏻.
Am Strand angekommen packte unser Gastgeber seine Slackline und seine Frisbee aus. Beides nutzten wir während des Aufenthalts.
Nach einiger Zeit mussten wir uns dann wieder auf den Rückweg begeben, da wir für heute ja noch die Weiterfahrt ins Landesinnere von Massachusetts geplant hatten. Also packten wir unsere Sachen, luden alles ins Auto und begaben uns zunächst bei wallender Hitze in den Großstadt-Stau Bostons.
Je länger wir fuhren, desto mehr entschädigte uns die Strecke für den anfänglichen Stau. Wir fuhren durch Berglandschaft und entlang eines Flusses.
4 h später konnten wir dann endlich unser Ziel erreichen. In North Adams empfing uns Jared mit einem hervorragenden Abendbrot und viel Gastfreundlichkeit.


























































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