XIII - Washington D.C.

Freitag, 22.04.22

Unsere Nacht im Haus von Peter und Jordan war sehr erholsam. Vor dem Frühstück nutzten wir das Sportequipment der beiden, um unseren Oberkörper zu stärken. Zur Belohnung gab es ein vorzügliches Frühstück, das für uns bereit gestellt wurde.



Nach diesem entspannten Start in den Tag begaben wir uns wieder auf die Räder. Allerdings nicht sehr lang, da wir wenige Minuten später bereits Mount Vernon erreichten. Eigentlich wollten wir uns das Anwesen von George Washington anschauen und waren sogar bereit, den Eintritt zu zahlen. Doch da die nächste Führung, die uns Zugang ins Gebäude verschafft hätte, erst zwei Stunden später verfügbar gewesen wäre, haben wir uns abgewendet. Leider bekam man von außen natürlich nicht den Hauch eines Blickes auf das Gelände. Dazu fiel uns auf, dass wir zum ersten Mal richtige Massen an (sogar internationalen) Touristen sahen, die hier in Bussen angekarrt wurden. 






Als wir dann dem Mount Vernon Trail, einem Radweg bis nach Washington, folgen wollten, folgte stattdessen ein unerwarteter Zwischenfall. Mein Fahrrad wurde plötzlich untauglich, da die Kette die Kraft nicht mehr auf das Hinterrad übertrug. Es war so, als wenn ich rückwärts getreten hätte. So konnte ich natürlich nicht weiterfahren.





Wie es der Zufall so will, hielt einer der vielen anderen Fahrradfahrer an und fragte, ob alles in Ordnung sei. Nach einem kurzen Blick wusste er, welches Teil am Rad kaputt war. Er bot uns an, schnell zu sich nach Hause zu fahren, um dann mit seinem Auto wiederzukommen. Mit diesem wolle er uns dann zum nächsten Fahrradladen bringen. Was für ein Glück im Unglück!

Wir warteten eine knappe Dreiviertelstunde auf Greg auf einem Parkplatz direkt am Potomac River. Nachdem wir die Räder auf den Träger des Autos gewieft hatten, fuhren wir nach Alexandria zu einem Fahrradladen. Dort konnte mir zum Glück schnell ein neues Rad eingebaut werden. Wahrscheinlich etwas übertrieben und vor allem viel zu teuer, doch irgendwie ja alternativlos. Auf einer Fahrradtour braucht man nunmal ein funktionsfähiges Fahrrad. 



Wir konnten anschließend zum Glück noch dem Trail entlang des Flusses folgen, um in die Innenstadt von Alexandria zu gelangen. Dort steuerten wir das George Washington Masonic National Memorial an. Dieses hohe, auf einem Hügel stehende Gebäude versprach einen tollen Ausblick über Washington und Mount Vernon. Doch leider kamen wir nicht in den Genuss dieses Ausblicks, da das Gebäude wegen Bauarbeiten geschlossen war… Wenn diese Bauarbeiten eine Besichtigung verhindern, wäre der Kölner Dom dauerhaft geschlossen. So konnten wir uns nur auf einer Bank direkt vor dem Schrein niederlassen und einen Teilausblick genießen. 





Wir fuhren anschließend wieder zurück zum Flussufer und danach weiter den Radweg nach Washington entlang. Eine sehr imposante Route, die direkt am Flughafen, netten Parks und schließlich über die Airlington Memorial Bridge zur National Mall führte.



Am Lincoln Memorial blieben wir kurz stehen, ehe wir uns den Weg durch die Menschenmassen bahnten. Wir fuhren ein Stück an der Mall entlang, wobei wir unter anderem am Washington Monument und am Weißen Haus vorbeifuhren.





Unsere letzten Kilometer bis zur Unterkunft waren durch den Großstadtverkehr etwas anstrengend, doch schließlich erreichten wir unser Ziel im Norden der Stadt. Emily empfing uns in ihrer Wohnung, die wir über Couchsurfing gefunden hatten.



Wir kauften noch schnell zum Abendbrot ein und ließen es uns danach schmecken. Dabei und danach blätterten wir in unserem Reiseführer die Seiten über Washington DC durch. Es gibt hier einiges zu sehen, weshalb wir sehr froh sind, erst am Mittwoch wieder abzufahren. Bis dahin sollten wir genug Zeit haben, um die Stadt zu besichtigen.






Samstag, 23.04.22


Nach einer erholsamen und für Großstadt erstaunlich ruhigen Nacht gammelten wir zunächst noch etwas im Bett, ehe wir aufstanden und frühstückten. Dabei erzählten wir etwas mit unserer Gastgeberin Emily. 

Am späten Vormittag traten wir den Weg in die Innenstadt an. Die gut 5 Kilometer legten wir zu Fuß zurück und merkten, dass dies eine willkommene Abwechslung zum Fahrradfahren war. Hinzu kommt, dass wir unsere Räder gestern in die Wohnung und schließlich in unser Zimmer gewieft hatten. Dort wollten wir sie ungern wieder heraustragen. 




Wir waren kurz Zuschauer eines Baseball-Spiels neben der Straße. 

Chinatown

Wir gelangten wieder zur National Mall: eine große Grünfläche, an der sich die bekannten Museen und Denkmäler der Stadt, allesamt kostenlos, reihten. Wir hatten uns auch schon eins ausgeguckt, nämlich das Naturkundemuseum. In diesem waren erstaunliche Exemplare eines afrikanischen Elefanten, einer echten Mumie oder des „Hope Diamanten“ ausgestellt. Aufgrund des Wochenendes mit einer Großzahl an Menschen. 









Nach knapp zwei Stunden in diesem tollen Museum legten wir eine Kaffeepause am Springbrunnen der Mall ein. Danach gingen wir über die Straße in das Landesarchiv, in dem die Unabhängigkeitserklärung, die Verfassung der USA sowie die Bill of Rights im Original ausgestellt sind. In diesem Bereich sind Fotoaufnahmen leider untersagt (und wir haben uns aufgrund der vielen Security auch nich getraut, ein heimliches Bild aufzunehmen). 



Washingtony vor dem Archiv

Skulpturengarten

Entlang der gesamten Mall stehen unzählige Foodtrucks. 

Basti hat mal wieder gekleckert. 

Ein letzter Schnappschuss in der Halle des Archivs. 

Im Anschluss spazierten wir am Washington Monument vorbei hinzu dem Denkmal über den Zweiten Weltkrieg. Da die USA als Sieger aus diesem Krieg hervorging, sieht solch ein Denkmal natürlich anders aus als es in Deutschland aussehen würde.





Das Weiße Haus





Von dort schlenderten wir durch den Reflecting Pool zum Lincoln Memorial. Auf den Treppenstufen dieses Meisterbauwerks saßen hunderte Menschen. Sogar ein Chor und ein Orchester sangen/spielten im Freiluftformat. 










Auf der Treppe zum Lincoln Memorial

Die nächsten Denkmäler stellten die Opfer des Vietnamkrieges sowie des Koreakrieges in den Mittelpunkt. Auch bei diesen Stätten konnte man gut sehen, dass sie die großartigen Leistungen der Soldaten ehren sollen. Zusammen mit etlichen Kriegsveteranen, die in ihren auffälligen gelben Shirts vor Ort herumliefen bzw. umhergefahren wurden, machte das auf uns irgendwie einen befremdlichen Eindruck. 





Das letzte Denkmal, das wir heute besichtigten, war dahingehend wieder unmissverständlicher. Das Martin Luther King Jr. Memorial ist ein sehr beeindruckendes Bauwerk. Am Wasser setzten wir uns auf eine Bank und verschnauften eine Weile. Nach all diesen Informationen und Eindrücken brauchten wir eine Pause. 





Für das Abendessen suchten wir uns ein indisches Restaurant im Zentrum heraus, welches in unserem Reiseführer empfohlen wurde. Leider entpuppte es sich als ein typisches in der Innenstadt gelegenes Restaurant: kleine Portionen zu einem großen Preis. Zum ersten Mal waren wir von einem indischen Restaurant enttäuscht. 


Preisschätzungen dürfen gerne abgegeben werden. 


Für das restliche Abendprogramm machten wir uns auf den Weg in den Stadtteil Adams Morgan. Dort hat uns Emily eine Bar empfohlen, in der es auch eine Tanzfläche gibt. Das Haus war urig, laut und klein. Im Erdgeschoss spielte eine Live Band. Der „Club“ befand sich im ersten Stock, darüber noch eine Dachterrasse mit Bar. Es hatte alles Charme. So bestellten wir uns vor Ort noch ein paar Snacks und Cocktails und stampften mit den Füßen zum Beat der Band. Als wir mitbekamen, dass oben offenbar die Party im Gang war, begaben wir uns dort hin und tanzten zu amerikanischer Musik. Das ein oder andere bekannte Lied war tatsächlich auch dabei. Dabei wurde der Laden immer voller. Auf unserem Heimweg stoppten wir noch bei McDonald‘s und landeten irgendwann in unserem ersehnten Bett.





Sonntag, 24.04.22


Der heutige Morgen startete etwas langsam, da wir nach dem Feiern erst einmal in die Gänge kommen mussten. Nach einem stärkenden Frühstück sah die Welt dann aber schon wieder ganz anders aus.

Nebenbei stand da -wie bereits gestern- auf unserem Plan, ein Ticket für das Washington Monument zu ergattern. 

Bestens vorbereitet aktualisierten wir um 10:00 Uhr die Webseite und klickten uns so schnell es nur geht voran, um tatsächlich erfolgreich zu sein. Somit dürfen wir morgen dort hinauf fahren. 


Heute spazierten wir bei fast 30 °C und Sonnenschein los, sodass wir auch endlich mal wieder unsere kurzen Klamotten rauskramen konnten.  

Der Weg führte uns zunächst gen Westen. Hier ist der Stadtteil Gerogetown zu finden, der einfach wunderschön ist. Beeindruckende Häuser, viel Grün und alles sehr sauber. Wir spazierten bis zum „Waterfront Park“, um dort eine Pause mit Erfrischungsgetränken zu machen und den Blick auf den Fluss zu genießen. 












Danach folgten wir dem Weg über die Key Bridge hinaus aus Washington DC nach Arlington. Hier spazierten wir am Fluss entlang, vorbei an der Theodore Roosevelt Insel und dem Arlington Cemetery - einem ca. 250 ha großem Friedhof. 








Eigentlich wollten wir auch in den Friedhof hinein, doch leider war da nur ein Tor geöffnet -natürlich das auf der anderen Seite. Ehrlich gesagt waren wir bei der Hitze dann zu faul, um uns noch dorthin zu begeben. Was wir jedoch nicht verpassten, war ein Blick auf das Pentagon, das sich gleich neben dem Friedhof befindet. 



Von dort aus stiegen wir in die Metro, um zurück zu unserer Unterkunft zu fahren. Uns führte der Weg zunächst direkt zum Supermarkt. Zum Abendbrot wurde wieder gekocht, bevor wir uns mal wieder um die Wäsche und der Suche nach den nächsten Unterkünften machten.





Montag, 25.04.22


Heute starteten wir früh in die Innenstadt. Na gut, es war 9:30 Uhr, aber für unsere Verhältnisse schon früh. Der Grund dafür waren unsere gebuchten Tickets für das Washington Monument um 11 Uhr. Diese hatten wir gestern ja im heißen Onlineshopping ergattern können. 

Punktgenau erreichten wir das Wahrzeichen der Stadt. Als wir in der Schlange zum Eingang standen, konnten wir eine weitere für Washington wohl typische Sache erleben. Der Präsident fuhr durch die Stadt zum Weißen Haus! Mit einer irren Polizeikolonne, weiten Straßensperrungen und Überwachung aus der Luft wurde der wichtigste Mann des Landes durch die Stadt befördert. Dadurch, dass das Weiße Haus direkt an der National Mall im Stadtzentrum liegt, steht in einem solchen Moment der Verkehr eine Zeit lang still. 



Ein Spektakel folgte dem anderen, als wir in den Fahrstuhl im Washington Monument  stiegen und auf 150 Meter hinauffuhren. Die Sicherheitskontrollen für den Eingang glichen dabei derer am Flughafen. Oben angekommen genossen wir eine fantastische Aussicht über die Stadt in alle Himmelsrichtungen. Dabei versperrte uns kein anderes hohes Gebäude die Sicht, da es laut Gesetz nicht gestattet ist, ein höheres Gebäude als das Washington Monument zu bauen. 


Ganz schön hoch






Blick auf das Capitol 


Reflecting Pool und Lincoln Memorial

Wieder auf dem Boden der Tatsachen angekommen, legten wir eine Essenspause auf einer Bank ein. Danach wollten wir, auch aufgrund der unerwartet frischen Temperaturen, eigentlich in das Air and Space Museum gehen. Leider war dieses wegen Bauarbeiten geschlossen. Einen Platz zum Aufwärmen fanden wir zum Glück dafür im nahegelegenen botanischen Garten. 



Smithsonian Castle



Danach spazierten wir weiter zum Capitol am östlichen Ende der National Mall. Auch dort erkannten wir, dass von außen Bauarbeiten verrichtet wurden. Vermutlich aufgrund des verrückten und hirnrissigen Sturms auf dieses Gebäude im Januar vergangenen Jahres. Als wir vor dem geschlossenen Besucherzentrum standen, hatten wir nochmal Gewissheit, dass das Capitol für die Öffentlichkeit gesperrt ist.






Einen letzten Versuch wagten wir noch und gingen über die Straße zur Kongressbibliothek hinter dem Capitol. Die weltgrößte Bibliothek wollten wir uns gerne von innen angucken. Doch auch das wurde heute nichts, da die Bibliothek montags für Besucher geschlossen ist. So hatten wir uns unsere Sightseeingtour natürlich nicht vorgestellt. Doch auch von außen war die Bibliothek sehr beeindruckend. 


Blick auf die Bibliothek


Oberster Gerichtshof, neben Bibliothek und Capitol

Nach einem Kaffeestopp (auch gar nicht so einfach zu finden, da viele Cafés ab 15 Uhr oder ganztägig geschlossen waren) schlenderten wir zurück zu unserem Stadtteil und kauften beim Supermarkt um die Ecke für das Abendessen sein. Ehe wir vor einem Restaurant stehen, das montags auch geschlossen hat, wollten wir uns lieber selbst um unser Essen kümmern. Laura kochte uns fantastische Burger!




Den Abschluss des Tages bildete ein Film im Bett und die Vorfreude, morgen noch einen Tag in dieser beeindruckenden Stadt zu haben.



Dienstag, 26.04.22


Nach einem weiteren entspannten Start in den Tag, stand für uns heute der Besuch des Zoos auf dem Programm. Wieder ein Ort, den man kostenfrei besuchen kann. 

Im Hinterkopf hatten wir dabei nur den für den Nachmittag angekündigten Regen. Aber was soll’s: bis dahin war ja noch ausreichend Zeit. 


Wir gingen also los und erreichten schon bald die Pforten des Zoos: glücklicherweise war es heute ziemlich leer im Zoo, sodass wir entspannt entlang der Wege gehen konnten. 

Zunächst sahen wir viele faule Tiere, die sich gerade ein Nickerchen gönnten. 




Dann kamen wir jedoch dem Highlight des Zoos nahe: das Pandagehege. Gegen unserer Erwartungen war der Panda dort richtig aktiv und wanderte zügigen Tempos umher. 




So wanderten wir voran, vorbei an vielen üblichen Zootieren und hinein ins Reptilienhaus. Hier gab es noch einmal die Vielfalt der amerikanischen Schlangenwelt zu sehen. Man bin ich immer noch froh, dass wir diesen giftigen Viechern nicht in der Natur begegnet sind. 






Als wir dieses Haus verließen, kam auch schon der abgesagte Regen. Wir konnten uns schnell unterstellen und bei einer Regenpause ein Kaffee aufsuchen. Hier verweilten wir noch eine Weile, bis wir uns auch schon auf den Rückweg machten. Zum Glück fiel jetzt nur noch Nieselregen von Himmel, sodass wir einigermaßen trocken in unserer Unterkunft ankamen. 

Den letzten Abend hier in Washington lassen wir nun ganz entspannt hier in der Wohnung ausklingen, bevor die Reise morgen weiter geht.

Unser Fazit: Washington ist eine beeindruckende, geschichtsträchtige, saubere Stadt!


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