7_Zwischen Strand und Klippe

Montag, 14.02.22

Nach einer schlaflosen, spinnenverängstigten Nacht, beschlossen wir beide am heutigen Morgen, die Zelte aufzubrechen, um uns eine neue Unterkunft zu suchen. So stiefelten wir los und fragten bei einigen Schlafmöglichkeiten an. Letztendlich entschieden wir uns für ein nahegelegenes Hostel, das sich als Goldstück erwies. Ein eigenes Zimmer, Küche, Bad UND: überall Moskitonetze gegen jegliches Viehzeug. Was will man mehr. 

Da es bis zum Nachmittag regnete, nutzten wir die restliche Zeit für die weitere Reiseplanung und stellten fest, dass bereits die Hälfte unserer Reisezeit in der Dominikanischen Republik erreicht war. Gleichzeitig luden wir all unsere technischen Geräte auf. Dank unseres Steckdosenadapters kein Problem. Der Strom kommt hierzulande aus traurigen Gesichts-Steckdosen.




Den Tagesausklang genossen wir bei einem kleinen Strandbesuch am Straßenende von Las Galeras.




Dienstag, 15.02.22


Unser heutiges Tagesziel: Der Playa Rincón - ein Strand, der zu den schönsten des Landes zählen soll.

Der Weg entlang der Straße sollte dabei 13km lang sein, während der andere nahe der Küste 6 km pro Tour sein sollte. Also entschieden wir uns für den zweiten und erlebten wieder einmal eine abenteuerliche Route durch den Dschungel. Also die Definition von „Wanderweg“ möchte ich hier gerne mal wissen 😅 Gleichzeitig wurden wir mit fantastischem Ausblick und wundervollen kleinen Stränden auf unserem Weg belohnt. 











Der Strand hielt dann auf jeden Fall, was er versprach. Traumhaft schön 🥰! Als kleine Belohnung gönnten wir uns zunächst ein eventuell leicht alkoholisches Getränk, während wir dann am Strand faulenzten und einfach die Wellen, den Wind und einen Sonne/Wolken-Mix genossen. 







Nachdem wir den Rückweg bestritten, gönnten wir uns am Abend gleich 2 Restaurant-Besuche. Die Portion im 1. Restaurant war zwar sehr lecker und auch preislich in Ordnung, aber doch etwas zu klein. Da die Auswahl an Restaurants hier jedoch riesig ist, probierten wir für den 2. Hauptgang einfach ein weiteres aus. Und das war ebenso grandios ☺️







Eher rollend als gehend bestritten wir den Rückweg zur Unterkunft und konnten zufrieden auf den Tag zurückblicken.



Mittwoch, 16.02.22


Heute suchten wir uns wieder einmal eine offizielle Wanderung heraus, die sich als wahre Herausforderung entpuppte. 

Unser Ziel heute: eine Höhle an einer Klippe, ein empfohlenes Aussichtslokal und wieder ein Mal ein Strand (der Playa Madame). So viel sei vorweg zu nehmen: letzteres mussten wir auf unserer Route streichen, aber was soll’s. 


Der Weg führte wieder einmal auf steinig-schlammigen Untergrund entlang, bergauf und bergab, und durch Dickicht und freier Flur. 

Nachdem wir einen wirklich imposanten Blick auf die Höhle und selbigen im besagten Lokal El Cabito genossen, versuchten wir, dem Weg weiter zu folgen. Dabei trafen wir auf zwei Schweizer, die dasselbe Ziel hatten und ebenso zielgerichtet marschierten. Uns kam die eingeschlagene Abzweigung jedoch immer und immer kurioser vor. Als wir irgendwann vor einer Klippe standen, stoppten wir und kehrten um. Die beiden Schweizer gingen/kletterten jedoch weiter. 







Zurück an der letzten Gabelung sahen wir aufs Handy und stellten via Standortbestimmung fest, dass wirklich den falsche Weg eingeschlagen hatten. Also: Klappe die zweite. Dieser Weg schien zunächst auch recht vielversprechend. Wir wanderten durch eine Bananenplantage bei verhältnismäßig gutem Untergrund. 

Nach ca. 20 min. Erreichten wir eine Aussichtsstelle bei herrlichster Sicht, auf Vulkangestein stehend (Punkt 6 auf der Karte). Und hier lauerte auch das Problem: vor uns waren ca. 50 m Weg über Vulkangestein und darunter einfach die Klippe, an der die Wellen emporschlugen. 

Da -muss ich ehrlich gestehen- hatte ich (Laura) einfach nur Angst, entlang zu gehen (auch wenn das Vulkangestein eigentlich super fest ist und da offensichtlich schon viele Wanderer zuvor entlang gegangen waren). 








Also drehten wir um und gingen zurück zum Aussichtslokal. Kurz vor dem Ziel stellte Basti dann fest, dass er seine Sonnenbrille auf dem Rückweg verloren haben musste. 

Das hieß dann Klappe die 3. und 4. für diesen Weg. Denn: wo war die Brille natürlich?! Direkt am entferntesten Punkt 😅 



Nach einem Snack und Erfrischungsgetränk im Lokal stapften wir die restlichen 5 km zurück zur Unterkunft. 


Wir kauften noch fix ein und kochten dann unser Abendessen vor Ort. Eigentlich war auch für diesen Abend der Blogeintrag geplant, aber wie sollte es anders sein: der WLAN-Router war plötzlich weg… offensichtlich musste er repariert werden. 


Das war dann das Ende des Kapitels „Las Galeras“. Morgen geht es nämlich auf nach El Limon



Donnerstag, 17.02.22


Voller Abenteuerlust starteten wir heute nach dem Sachenpacken und dem Frühstück auf in Richtung El Limon, einem Dorf, bei dem wir den gleichnamigen Wasserfall besichtigen wollten. 


Wir gingen zur Hauptstraße und warteten auf einen dieser Guaguas, der dieses Mal eher wie ein überdachter Pickup ohne Abgaskatalysator wirkte 🙈.

Wir fuhren sogar wieder mit 2 Deutschen, die einen ähnlichen Weg planten. Die Tour führte zunächst nach Samaná (unserem Walbeobachtungsort), wo wir in einen zweiten Guagua umsteigen mussten - dieses Mal wieder in Form eines Kleintransporters. Natürlich wieder mit offener Tür und einer Heckscheibe bestehend aus Klebeband.




Nach 2/3 der Strecke stoppte der Busfahrer plötzlich, schaltete den Motor ab (das kommt hier sonst nie vor) und stieg aus dem Auto. Das Fazit: ein platter Reifen. Zunächst waren wir überrascht, als wir beim Aussteigen bemerkten, dass der gute Fahrer sogar einen Ersatzreifen dabei hatte und sofort begann, den kaputten Reifen abzuschrauben und das Ersatzrad vollständig aufzupumpen. Doch dann stoppte er seine Arbeit und telefonierte hin und her, bis wir feststellten, dass er einfach keinen Wagenheber dabei hatte. Schöne Sch****… Doch keine 5 min. später kam ein Mopedfahrer mit vollständigem Equipment vorbei und startete den Reifenwechsel. Wieder einen Moment später stoppte ein zweiter Guagua neben uns und suggerierte uns, dorthinein umzusteigen. 




Wir landeten also in El Limon, wo wir den Tages-Regenschauer abwarteten und zum Hotel gingen. Und das entpuppte sich als richtig tolles Schnäppchen: ein wirklich schönes Hotel für 22€ die Nacht. 




Gegen 13:30 Uhr starteten wir von hier aus unsere geplante Tour zum Wasserfall. Diese sollte insgesamt ca. 10 km lang sein (Spoiler vorweg: war sie auch).

Am Eingang trafen wir auf einen jungen Mann, der sich als Tourguide anbot. Er begleitete uns zum Startpunkt und zeigte uns ganz freundlich die Kaffeepflanzen und Ananas, die links und rechts wuchsen. 




Als wir sein Angebot einer Tour jedoch ablehnten, wollte er uns deutlich machen, dass der Weg total gefährlich sei und man das gar nicht ohne Führung findet. Kurz zögerten wir, da wir mehrfach gelesen haben, dass der Weg nun wirklich unproblematisch sei (zumal wirklich unzählige Anbieter diese Tour für jedermann anpreisen). Um sicher zu gehen, fragten wir die uns entgegenkommenden Touris, die den Weg gerade offensichtlich allein bestritten und zugegebenermaßen nicht überdurchschnittlich sportlich aussahen. Sie versicherten uns, dass man den Weg kaum verfehlen konnte und dass unsere Recherchen bezüglich der Beschaffenheit des Weges stimmten. Also versuchten wir den Typen abzuwimmeln, um allein zu gehen. 

Und jetzt kommt der Assi-Move des Guides: Am Startpunkt meinte er zu uns, wir müssen gleich am Fluss schräg links gehen. Aber nicht mit uns: Basti hatte die Route auf seinem Handy und meinte schon, dass das die komplett falsche Richtung sei und wir nach rechts müssten. So sahen wir in die Richtung und erblickten schon Touris, die uns entgegenkamen und gerade beim Wasserfall waren. Wir fragten sie, ob der Weg nach rechts der richtige sei und sie stimmten zu. Da wollte uns dieses Ar***l*** doch tatsächlich im Dschungel in die falsche Richtung schicken… 







Der Weg war schlussendlich wirklich eindeutig und richtig schön. Nach einer Stunde trafen wir unproblematisch auf den Wasserfall. Ein herrlicher Anblick. Basti traute sich noch kurz ins kühle Nass und wir genossen die Pause an diesem traumhaften Ort. 






Ein kleiner Schmunzler erwartete uns auf dem Rückweg: man musste nämlich an einer Stelle die Schuhe ausziehen, da man ein Mal durch einen kleinen Bach gehen musste. Da Laura ihre Schuhe aufgrund einer kleinen Verletzung am Fuß nicht unbedingt ausziehen wollte, trug Basti sie bereits auf dem Hinweg über den Bach. Das war auch der Plan für den Rückweg, bis wir dann in Nullkommanix beide im Wasser saßen und einfach nur noch lachen mussten. Immerhin wurden so die Schuhe von dem lehmigen Boden wieder gesäubert. 😂 


Zurück im Dorf kauften wir wieder einmal ein und bereiten uns anschließend das Abendessen in unserer Open Air - Küche zu, während wir nun am Pool sitzen und über unsere vergangenen Tage schreiben. Herrlich.


Morgen steht uns ein fahrtenreicher Tag bevor. Wie möchten am Ende des Tages in Rio San Juan landen und dort Bastis Geburtstag verbringen.


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