4_Höhlischer Spaß
So ließen wir uns am Morgen von einem Mopedfahrer (die stehen hier überall herum, um Leute von A nach B zu fahren) zur Bushaltestelle kutschieren. Das gute Teil war mit uns 3 Passagieren + der Gepäcktaschen zwar gut tiefergelegt, schaffte es dennoch einwandfrei zum Ziel. Eine kleine Abzocke erlebten wir dennoch (ein bisschen eigene Schuld): da wir den ausgehandelten Preis nicht passend zahlen konnten, weigerte sich der Fahrer einfach, uns das besprochene Rückgeld zu geben. Na ja .. da waren wir wieder beim ursprünglichen Preis angelangt.. aber gut .. wieder was dazu gelernt!
Komfortabel war dann, dass uns sofort ein Mitarbeiter des Busunternehmens ansprach, in welchen Ort wir wollen, um uns direkt in den Bus zu setzen. Wir fragten auch x-Mal, ob der Bus nach Bayahibe fährt (steht nämlich nicht als Haltestelle auf dem Plan), aber der Fahrer nickte immer. Na gut, dachten wir: dann auf ins Ungewisse 😅
10 Minuten früher als ursprünglich gedacht fuhren wir los und erreichten nach ca 1,5 h eine Autobahnabfahrt, an der der Busfahrer „Bayahibe“ rief. So stiegen wir aus und standen irgendwo im Nirgendwo. Es wäre aber nicht die Dominikanische Republik, wenn uns nicht nach 30 Sekunden jemand ansprechen würde, um uns weiter zu fahren. So stiegen wir gemeinsam mit einem Backpacker aus Wien in den kleinen Transporter, der uns die restlichen Kilometer bis zum Ziel brachte.
Das einchecken in das „Hotel“ erfolgte aufgrund fehlender Sprachkenntnisse beiderseits dann zwar eher mit Händen und Füßen, aber wir sind erfolgreich in unserem Reich. Wie sich während des Aufenthalts hier herausstellte, war das höchste der Gefühle zum Thema Serviceleistungen das Erhalten einer neue Rolle Klopapier auf Nachfrage… die dann ganz offensichtlich nicht sonderlich hygienisch gelagert wurde (leicht feucht und von außen etwas sandig.. aber was soll der Geiz - man gönnt sich ja sonst nichts 😅)
Es erfolgte das Erkunden dieses charmanten Fischerörtchens. Süße Gassen, noch mehr traumhafter Strand… ach ja und wir sind jetzt nicht mehr am Atlantik, sondern am Karibischen Meer. Wenn man hier ins Wasser geht, fühlt sich das an wie in der Badewanne. .. mit ausgekipptem Salztopf..
Zum Abend aßen wir im Restaurant am Strand, das das älteste Gebäude des Ortes ist. Eine Cocktail-Happy-Hour und sehr leckerer regionaler Küche später fielen wir wieder einmal erschöpft ins Bett. Die Bettruhe wurde jedoch von Musik und Partystimmung die ganze Nacht gestört. Ich glaube, ich kenne jetzt jedes spanische Lied.
Der nächste Morgen begann dann wieder einmal regnerisch. Auf unserer kleinen überdachten Terrasse störte uns das beim Frühstücken zunächst nicht, jedoch wusste das Regenradar auch nicht so richtig, wie es in den nächsten Stunden weitergehen soll.
Also beschlossen wir, uns als erstes für die am Montag geplante Fahrt auf die Insel Saona am Hafen zu informieren. Wir kamen dabei etwas aus dem Zeitplan, da wir gleich zum Buchen der Fahrt geschoben wurden, die wir natürlich auch erst verhandeln mussten. 30 min., einer Quittung und eine erfolgreiche Verhandlung später, konnten wir unsere geplante Wanderung zur Höhle „Cueva del Puenta“ im Nationalpark del Este am Sonntag antreten.
Auf dem Marsch dahin gab es immer mal wieder 2-minütige Wolkenergüsse, bei denen wir uns in null Komma nix ein Blätterdach suchen mussten.
Auf dem Weg entlang einer Straße trafen wir 2 deutsche Reisende aus Salzwedel, mit denen wir seitdem den Weg gemeinsam bestritten (unser Vorteil: als vorbildliche All-inklusive-Deutsche hatten die beiden natürlich eine riesigen Regenschirm dabei).
Wir fühlten uns auf dem Weg wie im Regenwald.. der Boden von altem Korallenriff geformt, dicht bewachsen und ohne Wegweiser. Irgendwann erreichten wir tatsächlich die Höhle, dessen Besuch sich wirklich lohnte! Und das Beste: wir waren hierfür 1A vorbereitet, da Basti unsere Taschenlampe einpackte. Was hat der uns die Höhle ausgeleuchtet 💡. Am Ende der Höhle wuchsen Baumwurzeln durch die Löcher der Steindecke. Sehr beeindruckend!
Für den Rückweg empfohlen uns Heiko und Marion den Weg am Strand entlang. Diesem folgten wir mit Getränke-Stopp bis zum Ende, bevor uns ein abenteuerlicher Weg durch das Dickicht für die letzten Minuten bevorstand.
Das war leichtes Survival-Feeling: ohne Navi, ohne Internet und ohne Stadt-Wegekarte. Aber irgendwie hat das schon gepasst. Immerhin kannten wir ja die ungefähre Himmelsrichtung.
Nach 20 km abenteuerlichen Fußmarsches gönnten wir uns den Tagesabschluss in einem wieder einmal sehr leckerem Restaurant, bei dem wir uns schon einmal für den nächsten Ort auf unserer Reiseroute informierten.
Am heutigen Tag unternahmen wir die angesprochene Fahrt zur Insel Saona. Gegen 9 Uhr waren wir wie ausgemacht am Sammelpunkt des kleines Hafens. Mit uns hunderte All-Inclusive-Touristen, die aus Punta Cana angekarrt wurden.
Nach längerem Warten und Ungewissheit, ob wir auch wirklich mit auf eins der Boote kommen, fuhren wir um 10 Uhr mit einem Schnellboot der Insel entgegen. Mit an Bord und somit den ganzen Tag in unserer Gruppe: vier deutsche Touristen, für die wir uns im Laufe des Tages fremd geschämt hatten. Darüber hinaus schallte aus den Boxen des Boots laute spanische Musik.
Eine knappe halbe Stunde später ankerten wir vor der Insel und stiegen ins türkise, hüfthohe Wasser. Bei diesem ersten Stopp kam ein Fotograf auf uns zu und machte mit uns ein doch sehr professionelles Fotoshooting. Eine kleine Kostprobe haben wir als Bilder für euch.
Nach dem „Planschen“ , zu dem bereits der erste Rum ausgeschenkt wurde, fuhren wir weiter zum Strand der Insel. Wow! Nochmals wie im Katalog. Wir merkten schnell, dass jede Gruppe ihren eigenen Strandabschnitt zugewiesen bekam. Dort wurden wir mit einem Buffet, dem zweiten Teil unseres Fotoshootings sowie mit Getränken versorgt.
Einen kleinen Strandspaziergang konnten wir auch noch machen, ehe gegen 14:30 Uhr schon wieder die Abfahrt anstand. Wir wurden auf einen Katamaran gebracht, mit dem wir den Weg zurück nach Bayahibe segelten. Und anscheinend, ich kann es selber kaum glauben, habe ich meine Seekrankheit überwunden. Trotz der Wellen keine Anzeichen von Übelkeit!
Als wir gegen 16:30 Uhr wieder auf dem Festland waren, spazierten wir noch einmal den Weg durch das Dickicht entlang und setzten uns anschließend an den Hafen, um den Sonnenuntergang zu beobachten. Zum Abend aßen wir in einem kleinen Imbiss direkt an der Straße, in dem wir lustigerweise Matthias, den österreichischen Backpacker, den wir auf dem Weg nach Bayahibe getroffen haben, wiedergetroffen haben.
So gehen ereignisreiche Tage im süßen und beschaulichen Örtchen Bayahibe zu Ende. Morgen werden wir von hier mit einem kleinen Bus, den sogenannten Guaguas, zunächst in die Stadt Higüey fahren, um dort umzusteigen und nach Miches zu gelangen. Von unseren dortigen Erlebnissen könnt ihr in unserem nächsten Beitrag lesen.

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